1910 unterteilte der Schmied Karl Muchenberger-Eichin die ihm seit 1894 gehörende Liegenschaft Schmiedgasse 8–10 in zwei Teile: Er selbst behielt die Parzelle Schmiedgasse 10, während er das Grundstück Schmiedgasse 8 dem Architekturbüro Gfeller & Braun verkaufte. Dieses betraute er mit einer Neuüberbauung auch seiner Liegenschaft an. So konnten Gfeller & Braun auf beiden Liegenschaften in der für das Büro typischen verspielt-variierten Formensprache ein Doppelhaus planen.
Gegen die Schmiedgasse wurde die breite Doppelfassade im Dachbereich seitlich durch hochaufragende Quergiebel akzentuiert. Auf dem grossen rückwärtigen Gelände erweiterte Muchenberger seinen metallverarbeitenden Betrieb.
Bei einem Umbau von 1946 wurde die Fassade von Schmiedgasse 10 purifiziert: Erker und Bogenöffnungen verschwanden zugunsten uniformer Fensterreihen; die Wirkung des markanten Quergiebels links wurde durch einen Krüppelwalm abgeschwächt.
Das heutige Erscheinungsbild geht auf einen Umbau von 1988 nach Plänen von Gerhard Kaufmann zurück, parallel zum Neubau Wettsteinstrasse 4.
Autorin / Autor: Felix Ackermann | Zuletzt aktualisiert am 10.2.2025
Kaspar, Albin et al.: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft IV. Riehen 2022. S. 87–89.
Kaspar, Albin: Feuer und Eisen. Die Geschichte des Schmiedehandwerks in Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1992. S. 31–49, hier S. 39–41.