Schmiedgasse 14

Ehemalige Badstube

Die heutige Parzelle Schmiedgasse 14 wird 1406 als Haus und Hofstatt erwähnt. 1534 ist erstmals eine Badstube dokumentiert; zuvor war ein bestehendes Haus im Hinblick auf die Einrichtung der Badstube gegen Westen vergrössert worden. Das Wasser für die Badstube stammte aus einem vom Immenbach abgeleiteten Kanal, der am Bad vorbei in die Schmiedgasse führte.

Für lange Zeit übten hier Bader, auch Barbiere, Scherer, Chirurgen oder Wundärzte genannt, ihr Handwerk aus. Zum Inventar gehörten Bottiche zur Erhitzung des Wassers, grosse Holzbottiche für Wasser- und Kräuterbäder sowie Einrichtungen für Dampfbäder.

Mit dem allgemeinen Niedergang der öffentlichen Badstuben gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde auch diese Badstube nicht mehr gewerbsmässig betrieben. Das zeitweise in einen kleineren und einen grösseren Anteil aufgeteilte Haus wurde bäuerlich beziehungsweise handwerklich genutzt.

1961 wurde das Gebäude abgebrochen und durch ein neues Geschäfts- und Wohnhaus ersetzt. Das Sandsteinportal zur Badstube, wohl aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammend, wurde als Spolie im Ladenlokal eingebaut.

Autorin / Autor: Felix Ackermann | Zuletzt aktualisiert am 3.2.2025

Fakten

Schmiedgasse 14
1961–1962
1961, Vorgängerbau
Theodor Schudel-Duppel (1961/62)

Artikel

Jahrbuch z’Rieche

Literatur

Häuser in Riehen und ihre Bewohner

Kaspar, Albin et al.: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft IV. Riehen 2022. S. 90–95.

Jahrbuch z’Rieche

Kaspar, Albin: Baser, Scherer und Doktoren. Streiflichter auf die medizinische Versorgung Riehens in früheren Zeiten. In: Jahrbuch z’Rieche 1988. S. 48–65, hier S. 49–52, 55.

Raith, Michael: Die Familie Weissenberger von Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1979. S. 52–64. hier S. 53f.

Weitere Literatur

Maurer, François: Baugeschichte. In: Bruckner, Albert et al.: Riehen – Geschichte eines Dorfes. Riehen 1972. S. 215–266, hier S. 219.

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