Obschon die durch Guillaume Henri Dufour fertiggestellte ‹Topographische Karte der Schweiz› bereits eine Pionierleistung in der Kartografie darstellte, galt diese erste amtliche Karte der Schweiz bald als überholt. Im Zuge der Industrialisierung veränderte sich das Bild der Schweiz derart rapide, dass die Aufnahmen Dufours schon bald revidiert, ergänzt und umgearbeitet werden mussten. Darüber hinaus verlangte der Mitte des 19. Jahrhunderts aufkommende Alpinismus nach einer genaueren Darstellung des Alpenraums, was dank technischer Weiterentwicklungen möglich wurde. So erlaubte die Einführung der Höhenkurven die Vermittlung von Höhenunterschieden und die genauere Erfassung des Geländes.

Diese Revisionen wurden durch die Ingenieure des Eidgenössischen Topographischen Bureaus ausgeführt. Vorsteher dieses Bureaus war Hermann Siegfried (1819–1879) aus Zofingen, der aufgrund seiner langen Erfahrung als Topograf zum Nachfolger Dufours bestimmt worden war. Der unter seiner Regie entstandene ‹Topographische Atlas der Schweiz› ist von wissenschaftlicher Nüchternheit geprägt. Er entstand in den Jahren 1870 bis 1926 und gilt als erstes detailliertes Gesamtwerk für die Schweiz im Massstab 1:25’000.

Allein für Basel und Umgebung wurden sieben Blätter erstellt. Die erste Auflage des Blattes ‹Basel-Riehen› erschien 1882. Dieser Plan stellte nicht nur Ortsbilder, Strassen- und Bahnlinienführungen sowie Grenzverläufe dar, sondern bildete auch Landschaftselemente wie Reb- und Waldflächen mitsamt Flurnamen flächendeckend ab: Darauf finden sich nicht nur alle Gebäude, Strassen, Flurnamen und Gewässer Riehens, sondern auch Landes- und Gemeindegrenzen, Dämme, Böschungen, Wälder, Reben und Gärten sowie Höhenkurven und -angaben.

Autorin / Autor: Lina Schmid | Zuletzt aktualisiert am 12.9.2023