Die Riehener Mühle war als sogenannte Zwingmühle Eigentum des Schwarzwaldklosters St. Blasien: Bauern, die Güter des Klosters bewirtschafteten, unterlagen dem Mühlzwang, mussten also ihr Korn in dieser Mühle verarbeiten lassen. Nachdem mit der Aufhebung des Klosters dessen Besitz an das Grossherzogtum Baden übergegangen war, wurde die Mühle 1821 an Philipp Höner, den bisherigen Pächter, verkauft. Sie diente zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nur als Korn-, sondern auch als Knochen-, Öl- und später als Sägemühle. 1881 wurde sie in eine Handelsmühle umgewandelt, angetrieben durch eine Wasserturbine. Um das Grundwasser zu schützen, übernahm das Wasserwerk Basel 1905 die Liegenschaft und vermietete sie als Fabrikgebäude für die Zellstoffwatte- und später für Seifen- und Kosmetika-Produktion. Nach Aufgabe des Fabrikbetriebs wurde die Mühle Anfang der 1980er-Jahre zum Wohnhaus umgebaut und 1985/86 von der Wohngenossenschaft Mühleteich bezogen.
Autorin / Autor: Felix Steininger | Zuletzt aktualisiert am 27.5.2024
Historisches Grundbuch Riehen (HGR). Quellenauszüge zur Riehener Mühle.
Handel und Gewerbe DD 1. Müller, allgemeines und einzelnes.
Handel und Gewerbe DD 1a. Müllerprotokoll.
Handel und Gewerbe DD 2. Müller, Ordnung und Eid.
Handel und Gewerbe DD 3. Müllerknechte, Mühlärzte.
Handel und Gewerbe DD 4. Müller auf der Landschaft.
Handel und Gewerbe DD 5. Fremde Lehenmüller.
Handel und Gewerbe DD 6.1. Mühle in Riehen.
Bau EE 13. Mühle.
Bertschmann, Paul: Die Wattefabrik am Mühleteich und die Riehener Eisbahn. In: Jahrbuch z’Rieche 1983. S. 141–148.
Deisler, Otto: Die Riehener Mühle. In: Jahrbuch z’Rieche 1963. S. 33–37.
Kaspar, Albin: Die Mühle von Riehen – ein Gewerbe in alter und neuer Zeit. In: Jahrbuch z’Rieche 1986. S. 5–31.
Müller-Janett, Paul: Die Wohngenossenschaft Mühleteich. In: Jahrbuch z’Rieche 1986. S. 37–47.
Raith, Michael: Zwei Familientafeln zur Riehener Mühlegeschichte. In: Jahrbuch z’Rieche 1986. S. 33–35.