Die gegenwärtige Ausformulierung des Riehener Gemeindewappens stammt aus dem Jahr 1948, die gestufte Pyramidenform lässt sich jedoch als Wappen der in Freiburg im Breisgau bezeugten Familie von Riehen bis ins Mittelalter zurückverfolgen.
Das Riehener Gemeindewappen zeigt einen dreistufigen, in blauem Feld frei schwebenden Treppengiebel. Dieser besteht aus sechs liegenden weissen, rechteckigen Steinen, deren Seiten sich zueinander verhalten wie die Teilstücke einer im Goldenen Schnitt aufgeteilten Strecke, das heisst ungefähr im Verhältnis 5:8.
Das heutige Wappen mit den sechs frei schwebenden Mauersteinen stammt aus dem Jahr 1948. Es geht auf eine amtliche Wappenänderung zurück, die Vorschläge des Basler Staatsarchivs sowie des Präsidenten der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft berücksichtigte.
Die gestufte Pyramidenform des Gemeindewappens leitet sich vom Wappen der in Freiburg im Breisgau bezeugten Familie von Riehen ab. 1536 erschien das seit dem späten 14. Jahrhundert bezeugte Familienwappen in einer Kirchengutsrechnung erstmals als Wappen der Gemeinde Riehen.
Über die heraldische Bedeutung des Riehener Gemeindewappens herrscht keine Einigkeit. Lange wurde die These vertreten, das Wappen beziehe sich auf eine Burg, die im 14. Jahrhundert in Riehen gestanden haben soll. Allerdings wurden nie Hinweise auf eine solche Burg gefunden. Andere Kommentatoren hielten diese These für unwahrscheinlich, weil sie nicht den Grundlagen der Heraldik entspräche: Die Steine im Wappen seien vielmehr das Resultat einer heraldischen Modeerscheinung des 16. Jahrhunderts, als damit begonnen wurde, Wappen in geometrische Formen zu zerteilen.
Autorin / Autor: Nils Widmer | Zuletzt aktualisiert am 8.1.2023
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