1976 kaufte die Gemeinde Riehen das Berowergut und beschloss, im Norden des Grundstücks an der Weilstrasse ein Frei- und Hallenbad zu bauen. Damals war bereits absehbar, dass das sanierungsbedürftige Gartenbad an der Wiese der Zollfreistrasse wird weichen müssen. 1977 bewilligte der Weitere Gemeinderat für die geplante Badeanlage einen Projektierungskredit. In einem zweistufigen Wettbewerb erkor 1980 die vom Gemeinderat eingesetzte Jury den Entwurf ‹Welle› von Herzog & de Meuron zum Siegerprojekt. Es war einer der ersten Wettbewerbe, den das 1978 gegründete Basler Architekturbüro gewann. Das prämierte Projekt sah eine Schwimmhalle mit wellenförmigem aluminiumverkleidetem Dach, einen sperrholzverkleideten Garderobentrakt, mehrere Aussenbecken sowie eine Liegewiese vor.

Die Pläne wurden weiter ausgearbeitet und die Gemeinde reservierte bereits zwei Wohnungen für Abwarte in der zu Wohnzwecken umgebauten Mühle auf der gegenüberliegenden Seite der Weilstrasse. Das Gemeindeparlament lehnte jedoch 1983 den nötigen Baukredit von rund 21 Millionen Franken deutlich ab. Darauf wurde eine Initiative für den Bau eingereicht und es kam 1985 zur Volksabstimmung. Auch die Riehener Stimmbevölkerung entschied sich gegen das Projekt. 1986 wurde bei Herzog & de Meuron für den gleichen Standort ein Entwurf für ein Freibad in Auftrag gegeben, der aber aufgrund der ablehnenden Stellungnahme des Gewässerschutzamtes vom kantonalen Bauinspektorat abgelehnt wurde. Erst Jahrzehnte später konnte das gleiche Büro an einem anderen Standort das Naturbad Riehen realisieren, das 2014 eröffnet wurde. Auf dem für das Frei- und Hallenbad vorgesehenen Standort befindet sich heute die Fondation Beyeler.

Autorin / Autor: Nils Widmer | Zuletzt aktualisiert am 19.2.2024