Johannes Schmid

18061871

Der Küfer Johannes Schmid bekleidete von 1841 bis 1848 das Amt des Gemeindepräsidenten von Riehen. Zudem gehörte er zeitweise dem Grossen Rat des Kantons an.

Sohn des Johannes Schmid (Küfer; 1782–1865) und der Barbara, geborene Fuchs (1782–1859). Heirat 1831 mit Rosina Barbara Glatt (1807–1874) von Gresgen, Grossherzogtum Baden. Fünf Töchter, drei Söhne.

Herkunft und Ausbildung

Johannes Schmid (auch Schmidt) wurde am 19. Juni 1806 als ältestes Kind des Küfers Johannes Schmid und der Barbara geborene Fuchs, Tochter eines Indiennedruckers, in Riehen geboren. Beide Elternteile stammten aus alten Riehener Familien. Johannes Schmid wuchs mit seinen neun Geschwistern, die alle das Erwachsenenalter erreichten, in der Liegenschaft Baselstrasse 57 auf, die sein gleichnamiger Grossvater 1803 erworben hatte und wo in der Folge anstelle der bisherigen Schmiede eine Küferei eingerichtet worden war. Wie sein Vater und sein Grossvater erlernte Johannes Schmid das einträgliche Küferhandwerk und wirkte wahrscheinlich in der Werkstatt seines Vaters mit.

Heirat und Wohnsitz

Am 1. November 1831 heiratete er Rosina Barbara Glatt, Tochter eines Schumachers aus Gresgen im Grossherzogtum Baden. Bereits vier Tage später kam der älteste Sohn Johannes zur Welt, dem bis 1848 zwei weitere Söhne und fünf Töchter folgten, von denen jedoch zwei früh starben. Johannes Schmid mietete für sich und seine Familie das Wohnhaus der Liegenschaft Baselstrasse 59 in unmittelbarer Nachbarschaft seines Elternhauses. Ende 1864 kaufte er die Liegenschaft Gartengasse 25, die er aber nicht selbst nutzte, sondern vermietete. Im Lauf der 1860er-Jahre mietete er das Haus Krämergässchen 12, wo er mit seiner Frau seine letzten Lebensjahre verbrachte.

Öffentliches Wirken

Wie bereits der gleichnamige Grossvater, der in die Munizipalität, die oberste Gemeindebehörde zur Zeit der Helvetik, berufen worden war, und der Vater, der dem Zivilgericht angehörte, übernahm Johannes Schmid wichtige Ämter. So wählte ihn die Riehener Gemeindeversammlung am 18. Oktober 1840 in den Gemeinderat. Knapp ein Jahr später, am 9. Oktober 1841, bestimmte ihn der Kleine Rat von Basel zum Gemeindepräsidenten. Am 22. Mai 1848 legte Johannes Schmid dieses Amt nieder und trat zugleich aus dem Gemeinderat zurück. Am 9. Oktober 1853 liess er sich jedoch nochmals in den Riehener Gemeinderat wählen, dem er in der Folge bis 1862 angehörte.

Daneben bekleidete Johannes Schmid weitere öffentliche Ämter: Er gehörte dem Grossen Rat des Kantons an, war Mitglied des Polizeigerichts und des Ehegerichts sowie der Waldkommission. Seine Frau Rosina Barbara wirkte von 1850 bis 1874 als Gemeinde-Hebamme.

Johannes Schmid starb gut 65-jährig am 10. Dezember 1871 in Riehen.

Autorin / Autor: Stefan Hess | Zuletzt aktualisiert am 6.10.2025

Fakten

Johannes
Schmid
Schmid-Glatt
Johannes Schmidt (alternativer Name)
19.06.1806 in Riehen
10.12.1871 in Riehen
Riehen

Jahrbuch z’Rieche

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Raith, Michael: Aus der Geschichte des Gemeinderates von Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1969. S. 45–85, hier S. 64, Tab. 3.

Weitere Literatur

Kaspar, Albin: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft I. Riehen 1996. S. 68f., 73.

Kaspar, Albin: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft II. Riehen 2000. S. 55.

Raith, Michael: Gemeindekunde Riehen. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Riehen 1988. S. 215.

Vögelin, Hans Adolf: Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart (1798–1970). In: Bruckner, Albert et al.: Riehen – Geschichte eines Dorfes. Riehen 1972. S. 319–410, hier S. 404, 406.

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