Hildy Beyeler-Kunz

19222008

Hildy Beyeler-Kunz war eine international bekannte Kunstsammlerin und Galeristin aus Basel. Sie gründete 1970 die Kunstmesse Art Basel mit und eröffnete 1997 zusammen mit ihrem Mann Ernst Beyeler die Fondation Beyeler in Riehen.

Tochter des Ernst Kunz (Zollbeamter) und der Mina, geborene Brey. Heirat 1948 mit Ernst Beyeler (1921–2010; Kunsthändler, Museumsdirektor) in Basel. Keine Kinder.

Hilda Kunz kam am 14. Juli 1922 als jüngstes Kind von Ernst und Mina Kunz in Basel zur Welt. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Kauffrau.

Danach arbeitete sie bei der Firma Schmid AG Rohwolle und Rohseide an der Rittergasse 33. Hier lernte sie ihren späteren Ehemann Ernst Beyeler kennen. Während des Zweiten Weltkriegs verbrachte sie, wie auch Beyeler, ihre Freizeit im Antiquariat ‹Librairie du Château d’Art› von Oskar Schloss an der Bäumleingasse 9. Kunz half Schloss beim Kolorieren und Restaurieren seiner Bücher. Nach Schloss’ Tod 1945 übernahm sie zusammen mit ihrem zukünftigen Mann Ernst Beyeler das Geschäft.

Am 30. Juli 1948 heirateten Hildy Kunz und Ernst Beyeler in Basel. Die beiden gestalteten das Antiquariat 1951 zur Galerie ‹Château d’Art› (ab 1954 Galerie Beyeler) um und veranstalteten drei- bis sechsmal im Jahr Ausstellungen zu moderner Kunst. Beyeler-Kunz führte die Buchhaltung der Galerie. Hildy und Ernst Beyeler wurden zu wichtigen Persönlichkeiten des internationalen Kunsthandels.

1956 zogen sie nach Riehen in das Wohn- und Atelierhaus von Paul Basilius Barth (1939–1955) am Vierjurchartenweg 24.

Zwischen 1959 und 1965 konnten die Beyelers grosse Teile der Sammlung von Georg David Thompson, einem Industriellen aus Pittsburgh (USA), erwerben: Es handelte sich dabei um insgesamt rund 340 Werke von Paul Cézanne, Claude Monet, Pablo Picasso, Henri Matisse, Fernand Léger, Piet Mondrian, Georges Braques, Joan Miró sowie 100 Werke von Paul Klee und 89 von Alberto Giacometti. Der Kauf der Sammlung Thompson bedeutete den internationalen Durchbruch als Galeristen.

1970 gehörte Beyeler-Kunz zu den Mitbegründern der Kunstmesse Art Basel.

1982 überführte das Ehepaar seine private Kunstsammlung in die von ihm eigens ins Leben gerufene Beyeler-Stiftung. Seine Sammlungstätigkeit war geprägt von seinem Interesse für Werke der Klassischen Moderne, aber auch für aussereuropäische Kunst. Teile davon sind seit 1997 in einem von Renzo Piano entworfenen Museumsbau in Riehen, der Fondation Beyeler, zu sehen.

Hildy Beyeler-Kunz starb am 18. Juli 2008 in Riehen.

Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 4.9.2023

Fakten

Hildy
Hilda
Beyeler
Beyeler-Kunz
Hildy
14.07.1922 in Basel
18.07.2008 in Riehen
Basel, Heimberg (BE)

Artikel

Jahrbuch Riehen

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Heitz, Dominik: Von der Privatsammlung zur Fondation Beyeler. In: Jahrbuch z’Rieche 1997. S. 26–33.

Heitz, Dominik: Das Sammlerehepaar Ernst und Hildy Beyeler. In: Jahrbuch z’Rieche 1997. S. 34–39.

Monteil, Annemarie: Museumsrang und private Vision. In: Jahrbuch z’Rieche 1997. S. 14–25.

Monteil, Annemarie: Erinnerungen an Ernst Beyeler. In: Jahrbuch z’Rieche 2010. S. 90–103.

Schwander, Martin: Die Sammlung Beyeler. In: Jahrbuch z’Rieche 1991. S. 114–121.

Weitere Literatur

Keller, Esther: Ernst Beyeler. Von Kunst bewegt. Basel 2014.

Saladin, Barbara: 20 Jahre Fondation Beyeler. Ein niederschwelliger Ort der hohen Kunst. Dossier. Basler Stadtbuch 2017, URL: https://www.baslerstadtbuch.ch/dossier/2017/2017-01.html

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