Fritz Hoch

18881973

Fritz Hoch war Theologe und Pfarrer. Von 1925 bis 1958 stand er der Diakonissengemeinschaft Riehen vor. Zudem verfasste er zahlreiche historische Abhandlungen zur Geschichte der Diakonissengemeinschaft Riehen, insbesondere auch im Jahrbuch ‹z’Rieche›.

Sohn des Mark Hoch (Pfarrer) und der Deborah, geborene Pfleiderer. Heirat 1916 mit Hedwig Kühn (1890–1950). Drei Töchter.

Fritz Hoch kam am 15. Oktober 1888 als drittes Kind einer Basler Missionarsfamilie zur Welt. Als er zwei Jahre alt war, reisten seine Eltern mit ihm ins indische Mangalore. Hier hatten sie bereits vor seiner Geburt Dienst für die Basler Mission geleistet. Im Alter von fünf Jahren kehrte Hoch mit dem Missionar Hartmann, einem Freund der Familie, zurück nach Basel. Zusammen mit seinen beiden älteren Geschwistern wuchs er am Nonnenweg bei seinen Grosseltern auf. Hoch besuchte ab 1895 die Schule des Missionsknabenhauses.

Als seine Eltern 1899 ihren Missionarsdienst in Indien beendeten, war die Familie um weitere vier Kinder gewachsen. Der Kaufmann Theodor Sarasin-Bischoff, ein Mitglied des Missionskomitees, stellte der Grossfamilie deshalb das stattliche Le Grand Haus an der Rössligasse 67 in Riehen als Wohnhaus zur Verfügung.

Hoch besuchte während drei Jahren das Gymnasium in Basel und anschliessend das Humanistische Freie Gymnasium in Zürich. 1906 bestand er die Matura und begann ein Theologiestudium an der Universität Zürich. 1907 wechselte Hoch an die Universität Basel, wo er sich mit kritischer Theologie, Religionsgeschichte und Religionspsychologie beschäftigte. Zwei Semester studierte er in Tübingen. Im Herbst 1911 absolvierte er das Konkordatsexamen und wurde am 29. Oktober im Basler Münster ins Pfarramt ordiniert.

Im selben Jahr wurde er Pfarrhelfer in Bülach (ZH) und eineinhalb Jahre später zweiter Pfarrer von Bülach.

Im Mai 1916 heiratete Hoch die Rorschacherin Hedwig (Heidy) Kühn, die er ein Jahr zuvor im Urlaub in den Bergen kennengelernt hatte. Mit ihr hatte er drei Töchter.

1923 nahm Hoch die Stelle als zweiter Pfarrer der Diakonissengemeinschaft Riehen an. Seine Arbeit umfasste die Seelsorge in den verschiedenen Institutionen der Diakonissengemeinschaft, beispielsweise im Diakonissenspital oder im Pflegeheim Moosrain. Er war verantwortlich für den biblischen und kirchengeschichtlichen Unterricht der Schwestern und hielt Andachten für die Riehener Gemeinde. 1925 trat er die Nachfolge des verstorbenen Pfarrers August Schultze als Vorsteher der Diakonissengemeinschaft an. Von 1953 bis 1961 war Hoch Präsident der Kaiserswerther Generalkonferenz, eine seit 1861 in regelmässigen Abständen stattfindende internationale Tagung verschiedener Diakonissenhäuser.

Hoch verfasste verschiedene Beiträge zur Geschichte des Diakonissenhauses Riehen und veröffentlichte Artikel im Jahrbuch ‹z’Rieche›.

Fritz Hoch starb am 2. April 1973 in Riehen.

Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 24.6.2023

Fakten

Fritz
Friedrich Theodor
Hoch
Hoch-Kühn
15.10.1888 in Basel
02.04.1973 in Riehen
Basel

Artikel

Jahrbuch Riehen

Werke (Auswahl)

Artikel von Fritz Hoch im Jahrbuch z’Rieche

Die Diakonissenanstalt in Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1963. S. 81–93.

Ein internationales Gartenfest in Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1966. S. 53–56.

Riehen – bei Wilhelm Raabe. In: Jahrbuch z’Rieche 1967. S. 27–29.

Die Kleinkinderschule in Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1969. S. 24–33.

Ein Leben im Dienste des Bruders. In: Jahrbuch z’Rieche 1970. S. 42–53.

Die Gemeindekrankenpflege in Riehen und Bettingen. In: Jahrbuch z’Rieche 1972. S. 77–80.

Zum Andenken an Diakonisse Marguerite van Vloten. In: Jahrbuch z’Rieche 1973. S. 82–84.

Zur Diakonie (Auswahl)

Mutter Helene. Blätter der Erinnerung an Diakonisse Helene Claus-Auberlen, Oberschwester der Diakonissenanstalt Riehen 1898–1935. Riehen 1935.

Hundert Jahre Diakonissenanstalt Riehen. 1852–1952. Eine Jubiläumsschrift aus Dokumenten der Gründungszeit, Beiträgen von Schwestern und Mitarbeitern des Werkes in der Gegenwart. Riehen / Basel 1952.

Aller Diener. Leben und Werk der Gründer des Diakonissenhauses in Paris-Reuilly. Basel 1966.

Die ersten Gemeindekrankenpflegeposten des Diakonissenhauses in Riehen. Nach den Quellen dargestellt. Riehen 1966.

Vom Dienste der Riehener Diakonissen in Kleinkinderschulen. Riehen 1967/68.

Die Amtszeit von Pfarrer Theodor Fliedner im Diakonissenhaus Riehen. Nach den Akten dargestellt. Riehen 1969.

Ansprachen und Predigten (Auswahl)

Siehe, ich bin des Herrn Magd! Ansprachen gehalten bei der Einsegnung von Diakonissen. Basel 1949.

Vom Dienst der Frau in der Kirche der Gegenwart. Vorträge und Berichte von der Zürcher Tagung der internationalen Föderation «DIAKONIA». Zürich 1949.

«Seid getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht». Predigten gehalten im Jubiläumsjahr der Diakonissenanstalt. Riehen 1952.

Die internationale Hauptversammlung der Evangelischen Allianz in Basel 1879. Vortrag, gehalten […] an der Sitzung der Evangelischen Allianz in Basel am 27.02.1964.

Archive

Archiv Kommunität Diakonissenhaus Riehen

Nekrolog von Fritz Hoch.

Staatsarchiv Basel-Stadt

Aus dem Nachlass von Hedwig (Heidy) und Friedrich Theodor (Fritz) Hoch-Kühn, Sohn von Mark und Debora Hoch-Pfleiderer: PA 770b F.

Briefe von Heinrich Gelzer-Lüdecke an Fritz Hoch: PA 756a E 12.1.

Friedrich Theodor und Hedwig Hoch-Kuehn: PA 770a 21.

Stähelin-Kracht, Karl Rudolf. Briefwechsel mit Privatpersonen. Hoch-Kühn, Fritz, Pfarrer, Riehen: PA 182a B 44, B 418.

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Pfarrer Fritz Hoch zum Gedenken. In: Jahrbuch z’Rieche 1973. S. 80f.

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