Die Siedlung Vogelbach war ein gemeinsames Bauprojekt der Wohnbaugenossenschaften Hera und Kettenacker.
Die Wohnbaugenossenschaft Hera entstand im Umfeld der CVP Riehen, die Wohnbaugenossenschaft Kettenacker stand der VEW Riehen (heute: EVP) nahe. Die beiden Genossenschaften bewarben sich unabhängig voneinander bei der Gemeinde für die Überbauung des Vogelbach-Areals, das diese 1978 gekauft hatte. 1988 entschied der Gemeinderat, das Areal am Haselrain / Friedhofweg den beiden Genossenschaften im Baurecht abzugeben, um günstigen Wohnraum zu ermöglichen.
Daraufhin gründeten die beiden Genossenschaften die Wohnbaugenossenschaft Vogelbach, die einen Architekturwettbewerb ausschrieb. Mit seinem Siedlungsentwurf erhielt der Basler Architekt Michael Alder den ersten Preis und führte sein Projekt aus. Die Genossenschaft verfügt insgesamt über 38 Wohnungen in drei verschiedenen Typen: Maisonettewohnungen sowie Geschosswohnungen mit vier oder fünf Zimmern. Die Zimmer im oberen Geschoss der Maisonettewohnungen können auch als Einzimmerwohnung genutzt werden.
Die ganze Siedlung wirkt durch das Nebeneinander horizontal und vertikal ausgerichteter Gebäudetypen sowie verschiedenartiger kompakter Aussenräume wie eine kleine, dichte Stadt.
Autorin / Autor: Nils Widmer | Zuletzt aktualisiert am 7.1.2023
Reck Schöni, Yvonne: Vom Negerdörfli zum Privileg. Gedanken zu genossenschaftlichem Wohnen. In: Jahrbuch z’Rieche 1994. S. 153–165.
Huber, Dorothee: Architekturführer Basel. Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Basel 1996. S. 414f.
Lenherr Wenger, Barbara und Matthias Ackermann: Wohnhäuser und Siedlungen. In: Zophoniasson-Baierl (Hg.): Michael Alder. Das Haus als Typ. Basel 2006. S. 65–142, hier S. 98–105.
Wohnüberbauung Vogelbach, Riehen, 1991–1992. In: Werk, Bauen + Wohnen 3 (1993). S. 9–19.