Auf der Parzelle des Schulhauses Erlensträsschen stand bereits 1623 ein Wohnhaus mit Scheune und Stall. Die Gemeinde kaufte das Gebäudeensemble 1863 für schulische Zwecke. 1878/79 errichtete sie für die Unterbringung der Primarschule einen Neubau am Erlensträsschen 8. Nach der Schulhauserweiterung 1950 zogen die Primarschule ans Erlensträsschen 16 und die Sekundarschule ans Erlensträsschen 8.
Auf der Parzelle des heutigen Schulhauses Erlensträsschen standen bereits 1623 ein Wohnhaus, ein Stall und eine Scheune. Ab 1702 war das Wohnhaus in verschiedene Hausteile mit unterschiedlichen Eigentümern aufgeteilt. 1730 und 1740 vereinigte der Handelsmann Johann Jakob Wildt-Mitz (1666–1750) die Hausteile wieder, indem er sie schrittweise dem Rüdin’schen Landgut angliederte und zu einem Pächterhaus zusammenschloss.
1863 kaufte die Gemeinde das Rüdin’sche Landgut und nutzte es für schulische Zwecke. Im Pächterhaus richtete sie eine Lehrerwohnung ein. 15 Jahre später liess sie es abbrechen und 1878/79 nach den Plänen des damaligen Kantonsbaumeisters Heinrich Reese das heutige Schulhaus Erlensträsschen errichten. Damit standen für den Unterricht neue zusätzliche Räume zur Verfügung. Gleichzeitig wurden Scheune und Stall durch eine Turnhalle ersetzt. In den folgenden 100 Jahren war die Primarschule der Gemeinde Riehen am Erlensträsschen 8 untergebracht.
1891 übernahm der Kanton Basel-Stadt die Verwaltung des Schulwesens und der Schulgebäude. Die Kantonsbehörden beschlossen 1939 einen Erweiterungsbau am Schulhaus Erlensträsschen. Der Kriegsausbruch verzögerte die Arbeiten jedoch, sodass der Erweiterungsbau des Architekten L. F. Schwarz am Erlensträsschen 16 erst 1950 eröffnet werden konnte. Seither befindet sich die Sekundarschule am Erlensträsschen 8.
Ein flaches Walmdach aus Blech deckte einst den zweigeschossigen Baukörper des klassizistischen Schulhauses. 1922 wurde der Dachstock zur Unterbringung zweier zusätzlicher Klassenzimmer ausgebaut und das Dach mit Ziegeln gedeckt. Die symmetrisch angeordneten Fensterachsen sind durch ein Gurtgesims voneinander getrennt. Der Mittelrisalit der Vorderfassade mit der Eingangstür zur Vorhalle springt leicht hervor. Bis zur Renovation 1949/50 schmückten Quadersteine die ebenerdigen Eckpartien des Baukörpers. Diese wurden im Zuge einer ästhetischen Angleichung an den neu erbauten modernen Erweiterungsbau am Erlensträsschen 16 überdeckt.
Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 13.2.2024
Schulhaus Erlensträsschen, 1938–1980: RIE A.1 300.1.5.
Bauliches, Schulhaus Erlensträsschen, 1939–1948: ED-REG 2a A 1 10.
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