Dorfkirche St. Martin

Kirchplatz 1 / Baselstrasse 35

Die Anfänge der Dorfkirche St. Martin liegen im Dunkeln. Der Namenspatron St. Martin deutet auf eine frühe Entstehung unter fränkischer Herrschaft hin. 1157 erscheint die Kirche erstmals in einer Urkunde als Besitz des Klosters St. Blasien und der Herren von Üsenberg. Sie gelangte zwischen 1238 und 1248 in den Besitz des Klosters Wettingen, das sie 1540 mit allen seinen Besitzungen in Riehen an die Stadt Basel veräusserte. Bis ins 19. Jahrhundert war die Riehener Dorfkirche Teil eines befestigten Kirchhofs. Infolge der Trennung von Kirche und Staat ging sie 1911 in den Besitz der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt über.

Im Mauerwerk der Nordwand und in den Fundamenten sind Teile einer romanischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert erhalten, die die Form eines Kreuzes hatte. Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche nach Süden hin verbreitert und erhielt an der Nordseite einen Turmanbau, der seine endgültige Höhe von 41 Metern – bis heute Riehens höchstes Bauwerk – 1612 erhielt. Seine heutige Gestalt verdankt das Gotteshaus einem Umbau von 1693/94, bei dem der Kirchenraum wiederum nach Süden ausgedehnt und der Innenraum zu einem protestantischen Predigtraum umgestaltet wurde.

Autorin / Autor: Felix Steininger | Zuletzt aktualisiert am 12.9.2023

Fakten

Dorfkirche St. Martin
Kirchplatz 1 / Baselstrasse 35
Unter Denkmalschutz

Artikel

Jahrbuch Riehen

Archive

Staatsarchiv Basel-Stadt

Planarchiv AA 2,145–2,159. Riehen. Kirche. Ausgrabungen 1942.

Planarchiv M 5,64–5,90. Riehen. Kirche.

Gemeindearchive Riehen N 1. Kirche, Allgemeines und Einzelnes.

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Helmig, Guido: Spuren romanischer und jüngerer Annexbauten. In: Jahrbuch z’Rieche 1993. S. 16–21.

Jaggi, Bernard: Zur Baugeschichte der Dorfkirche St. Martin. In: Jahrbuch z’Rieche 1993. S. 5–15.

Pannike, Walter: Der Wetterhahn der Dorfkirche zu Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1993. S. 33–37.

Raith, Michael: Kleines Lexikon der Dorfkirche. In: Jahrbuch z’Rieche 1993. S. 22–31.

Raith, Michael: Die Epitaphe der Dorfkirche St. Martin zu Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 2003. S. 33–51.

Wyss, Alfred, Markus Schmid und Lukrezia Seiler: Aufgaben und Möglichkeiten der Denkmalpflege. In: Jahrbuch z’Rieche 1993. S. 187–193.

 

Weitere Literatur

Eidgenössisches Departement des Innern (Hg.): Verzeichnis der Denkmäler, Ensembles und archäologischen Stätten von regionaler Bedeutung im Sinne von Art. 13 NHG. Bern 2012.

Helmig, Guido und Udo Schön: Zur Renovation der Dorfkirche St. Martin in Riehen. In: Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt. Basel 1993. S. 83–93.

Maurer, François: Die Kirchenburg Riehen. Zur Entwicklung eines Dorfkernes in früh- und hochmittelalterlicher Zeit. In: Stiftung Pro Augusta Raurica (Hg.): Provincialia. Festschrift für Rudolf Laur-Belart. Basel 1968. S. 603–614.

Maurer, François: Baugeschichte. In: Bruckner, Albert et al.: Riehen – Geschichte eines Dorfes. Riehen 1972. S. 215–266.

Matt, Christoph, Bernard Jaggi und Martina Holder: Die Dorfkirche St. Martin in Riehen. Bern 2017.

Nagel, Anne und Klaus Spechtenhauser: Riehen. Kanton Basel-Stadt. Hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2014. S. 12–17.

Reinhardt, Hans und Rudolf Laur-Belart: Die Kirche von Riehen. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 5 (1943). S. 129–148.

Reinhardt, Ursula: Riehen. Hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Basel 1978. S. 4–6.

Thommen, Peter: Die Kirchenburg von Riehen. Basel 1993.

Wirz, Eduard: Die Kirche von Riehen. Eine kurze Darstellung zugunsten der Kirchenrenovation. Riehen 1942.

Links

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