Sonnenhalde

Gänshaldenweg 16–32

Die Klinik Sonnenhalde wurde 1900 als ‹evangelische Heilanstalt für weibliche Gemütskranke› im Auftrag der evangelisch-reformierten Diakonissengemeinschaft Riehen gegründet. Bis heute ist die ‹Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Sonnenhalde› immer noch einer christlichen Grundhaltung verpflichtet.

Die Diakonissengemeinschaft Riehen, eine in der Tradition der pietistischen Erneuerungsbewegung stehende Schwesterngemeinschaft, beschloss am 1. Oktober 1897 die Erweiterung ihres bereits bestehenden Diakonissenhauses durch eine Tochteranstalt. Nach Vorbild der 1836 eröffneten Heilanstalt in Kaiserswerth, einem heutigen Stadtteil von Düsseldorf, sollte auch in Riehen eine ‹evangelische Heilanstalt für weibliche Gemütskranke› entstehen.

Grundsteinlegung für die Klinikanlage Sonnenhalde auf einer Anhöhe am Gänshaldenweg war am 27. Februar 1899. Der Name verweist einerseits auf den sonnigen Standort und andererseits auf die Sonne als christliches Sinnbild für Heilung. Im Herbst 1900 waren die Gründerbauten fertiggestellt und die erste Patientin trat in die ‹Heilanstalt› ein. Erster Chefarzt war von 1900 bis 1906 Gottlieb Burckhardt-Heusler (1836–1907). Sein Nachfolger war Charles Bach.

Die Sonnenhalde war nach der 1882 gegründeten ‹Irrenanstalt Friedmatt› die zweite psychiatrische Einrichtung im Kanton Basel-Stadt .

In den ersten 25 Betriebsjahren wurden durchschnittlich rund 90 Patienten pro Jahr für jeweils ein bis zwei Monate stationär aufgenommen. Die Sonnenhalde hatte ein Einzugsgebiet, das über die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft hinaus bis nach Zürich und Bern reichte sowie Süddeutschland und das Elsass miteinschloss. Bis 1992 konnten in die Klinik nur Frauen eintreten.

Bis 2001 war die Diakonissengemeinschaft alleinige Trägerorganisation der Klinik. Dann gründete die Diakonissengemeinschaft und das Diakonat Bethesda für den Betrieb der Klinik gemeinsam eine AG und überführten die Klinik Sonnenhalde in eine neue Rechtsform, die Privatklinik Sonnenhalde AG. 2023 eröffnete die Klinik Sonnenhalde am Aeschengraben in Basel eine Hyprid-Tagesklinik.

Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 14.3.2024

Fakten

Psychiatrische Klinik Sonnenhalde, evangelische Heilanstalt für weibliche Gemütskranke, evangelische Heilanstalt für weibliche Gemüts- und Nervenkranke
1900

Artikel

Jahrbuch z’Rieche

Archive

Schweizerisches Bundesarchiv

Schule für psychiatrische Krankenpflege Sonnenhalde, Riehen: J2.15-01#331.2.BS-04.

Schweizerisches Wirtschaftsarchiv

Diakonissenhaus (Krankenhaus) Riehen. Dokumentensammlung: CH SWA H + I F 58.

Klinik Sonnenhalde- Psychiatrische Klinik «Sonnenhalde» Riehen. Dokumentensammlung: CH SWA H + I F 56.

Staatsarchiv Basel-Stadt

Heilanstalt Sonnenhalde Riehen: SD-REG 5a 13.27.

Sammlung topographischer Zeitungsartikel: 8 Zeitungsauschnitte.

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Hoch, Fritz: Die Diakonissenanstalt in Riehen. In: Jahrbuch z’Rieche 1963. S. 81–93.

Weitere Literatur

100 Jahre Klinik Sonnenhalde. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Riehen bei Basel. Riehen 2000.

Evangelische Heilanstalt Sonnenhalde für Weibliche Nerven- und Gemütskranke Riehen. Jubiläumsbericht 1900–1925. Basel 1925.

Oswald, Anja (Hg.): Psychiatrie und Gesellschaft im Wandel der Zeit 1900–2016. Basel 2016.

Raith, Michael: Gemeindekunde Riehen. 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl. Riehen 1988. S. 257.

Schnyder, Arlette: Kirchen im Dorf. In: Schnyder, Arlette et al.: Riehen – ein Portrait. Basel 2010. S. 327–360, hier S. 346.

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