Erste Erwähnung Riehens

1113

Obwohl wahrscheinlich schon vor dem 7. Jahrhundert entstanden, wurde der Ortsname Riehen erstmals im Jahr 1113 im Rahmen einer Schenkung urkundlich erwähnt.

Der Ortsname ‹Riehen› tauchte erstmals in einer Schenkungsurkunde des Jahres 1113 auf. Der Adlige Walcho von Waldeck besass in der heutigen Dreiland-Region diverse Güter und Ländereien, unter anderem auch auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Riehen. Diese schenkte er gemäss der Urkunde vom 7. April 1113 dem Kloster St. Blasien im Südschwarzwald. Walcho teilte sich damals den Besitz des Dorfes mit anderen weltlichen und geistlichen Herren. Die Schenkung an das Kloster war wohl ein Zeichen der Frömmigkeit: Walcho versuchte sich so sein Seelenheil zu sichern.

Die Urkunde blieb nicht im Original erhalten, sondern wurde lediglich in Abschriften einer deutschen Übersetzung aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Das Original war wohl in lateinischer Sprache verfasst. Die genaue Schreibweise des Ortsnamens im Jahr 1113 lässt sich aufgrund des fehlenden Originals nicht eruieren. Den Ortsnamen gab es wahrscheinlich schon lange vor der ersten Nennung. Man geht davon aus, dass er bereits vor dem 7. Jahrhundert entstand.

In der Zeit nach der Ersterwähnung 1113 tauchten diverse Schreibweisen auf: beispielsweise «Rieheim» (1157), «Riehaeim» (1179), «Riechen» (1219), «Riehaim» (1238), «Riechem» (1264) und «Riehen» (1287).

Autorin / Autor: Nils Widmer | Zuletzt aktualisiert am 12.9.2023

Artikel

Jahrbuch Riehen

Literatur

Jahrbuch z’Rieche

Waldschütz, Johannes: Walcho van Waldeck und die Riehener Ersterwähnung. In: Jahrbuch z’Rieche 2013. S. 100–107.

Weitere Literatur

Braun, Johann Wilhelm: Urkundenbuch des Klosters Sankt Blasien im Schwarzwald. Stuttgart 2003. Nr. 95.

Bruckner, Albert: Das Mittelalter. In: Bruckner, Albert et al.: Riehen – Geschichte eines Dorfes. Riehen 1972. S. 79–164, hier S. 86f., 103.

Iselin, Ludwig Emil: Geschichte des Dorfes Riehen. Festschrift zur Jubiläumsfeier der 400-jährigen Zugehörigkeit Riehens zu Basel 1522–1922. Basel 1923. S. 68.

Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Frauenfeld 2005. S. 742f.

 

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